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Von der Naturidylle in den Großstadtdschungel

Drei Tage Frankfurt am Main.

Am Donnerstag haben wir die Zelte, im wahrsten Sinne des Wortes, in der wunderschönen Seenlandschaft von Niedernberg abgebrochen und sind auf zu neuen Ufern.

Noch einmal sind wir in das Biolädchen, um uns für das Mittagessen auszurüsten. Danach sind wir nach Aschaffenburg. Es ist dann doch schon immer wieder eine Herausforderung in eine große Stadt zu kommen mit viel Verkehr, Gewusel und enormem Lärmpegel im Vergleich zum Vogelgezwitscher im Grünen. Doch mit den Radwegen und der modernen Technik werden wir da immer gut durchgelotst. Wir sind jedoch ins Zentrum, weil wir eine externe Festplatte brauchten, um all die Videos und Fotos speichern zu können. 

Als Kevin und Fred unterwegs waren, hatte ich eine unglaublich schöne Begegnung mit einem alten Mann, der mich aufgrund der Fahrräder angesprochen hat. Wir haben uns sehr lange unterhalten und innerhalb kürzester Zeit habe ich ganz viel von seinem scheinbar besonderen und vor allem herzlichen und liebevollen Leben erfahren dürfen: Er hat mir von Urlauben mit seiner Frau erzählt, vom Krieg und von anderen besonderen Begebenheiten in seinem Leben aus denen er viel Weisheit und Erkenntnis erlangen konnte. Diese hat er mit mir geteilt und ich bin sehr dankbar dafür. Ruhig Blut war wohl eine der wichtigsten Aussagen - immer Ruhe bewahren, auch in schwierigen Momenten und immer im Fluss bleiben, spontan entscheiden und tun was Einem gefällt, dann begegnen dir auch wunderbare Menschen, Orte und Situationen. Ein gutes Mantra für eine lange Radreise, finde ich. Außerdem haben wir uns viel über das Reisen und den hohen Wert vom Reisen und Sein in der Natur, vor allem in Verbindung mit dem modernen Leben und der Technik unterhalten. Ich habe mich unterstützt, motiviert und voller Dankbarkeit und Liebe gefühlt und war gleich ganz beflügelt. Danke, Herr Polke, auch für die Wünsche für unsere Reise.

Die folgenden Orte und Regionen scheinen definitiv auch eine Reise wert zu sein: Seligenstadt hat eine zauberhafte Atmosphäre ausgestrahlt, der Radweg entlang des Mains war wieder wunderschön und die Umgebung hat viel für Ausflügler zu bieten.

Während unserer Mittagspause im Grünen am Spielplatz, hatten wir erfahren, dass wir kostenfrei im A&O in Frankfurt übernachten können. Vielen vielen Dank, Matthias und Sonja dafür!!! Das war natürlich ein guter Grund doch noch viele Kilometer zu fahren. Ich war zwar ganz schön k.O. zwischendurch und wir haben hier und da noch eine Pause gemacht, doch die heiße Dusche hat uns gelockt. Bei Sonnenuntergang wurden wir von Dennis in der Großstadt geleitet, was eine entspannte Hilfe war und konnten dann spät abends nach einer Woche unsere Körper mal wieder mit einer warmen Dusche erfreuen. Nach dem Fluss- und Seewasser schon fast ein bisschen zu warm…

Die Tage in Frankfurt haben wir ganz entspannt verbracht - haben das Großstadtleben beim Essen im Restaurant, in der Bahn und im Bus beobachtet, ich habe stundenlang fasziniert Flugzeuge beim Starten und Landen betrachtet und Fred hat die Kinder-Raumstation auf dem Flughafen erkundet. Ansonsten haben wir uns aber doch ein bisschen verkrochen oder grüne Flecken gesucht. So ganz konnten wir uns in der Atmosphäre nicht fallen lassen.

Es war mal wieder eine willkommene Abwechslung in der Großstadt und doch war der Unterschied zu heftig für uns, Frankfurt zu groß und die Stimmung zu außergewöhnlich und die Anspannung war uns vor allem am ersten Tag anzumerken. Da waren wir einfach noch zu kaputt von den vergangenen langen Touren und zu sehr im Naturfrieden. Wir merken auch: Stadttreiben ist schon mal schön, doch auf Dauer zieht es uns eben eher ins Grüne. Außerdem ist Frankfurt eindeutig zu teuer für unser Reisebudget.

Also weiter gehts wieder mehr ins Grüne…

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Blaise Pascal