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Langsam rollen Sie

Wir kommen voran und dabei durch wunderschöne Gegenden Frankreichs.

Bevor wir nach Frankreich sind, hatte ich ja schon ein wenig Bammel. So richtig weiß ich gar nicht warum, aber es ist eben doch immer wieder etwas Neues und eine neue Herausforderung in einem fremden Land - wie funktioniert es mit der Sprache, mit dem Essen, mit der Übernachtung,… Kevin hingegen wollte ja schon lang über die Grenze. Dann kam der Tag und wir waren alle bereit. Wie schon im letzten Beitrag geschrieben, war das Gefühl über die Grenze zu fahren erhebend. Ein wunderschönes, beflügelndes Gefühl und die Freude darüber einen großen Abschnitt schon geschafft zu haben. 

Die Wochen davor hatten wir ja auch immer mal ein wenig Heimweh. Unsere Heimat ist ja auch traumhaft. Auch der Abschied von uns ans Herz gewachsenen Menschen oder schönen Orten fällt manchmal schwer. Ja, ab und zu kommt schon die Frage auf was eigentlich so das Ziel ist, wo wir hin wollen, was wir machen wollen, wie lange es geht. Das sich einstellen auf immer wieder neue Situationen, Umgebungen und Menschen kann auch wirklich anstrengend sein, so wundervoll unsere Begegnungen bisher auch waren. Aber das ist immer recht schnell wieder vorbei. Spätestens, wenn wir wieder mit den Rädern unterwegs sind und uns eine frische Brise um die Nase weht. Und dann kommt auch schon wieder das nächste kleine oder große Wunder…

Auf dem Campingplatz in Mulhouse hatten wir tolle Tage: Das Wetter war schön, Fred hatte gleich wieder jemanden zum Spielen, wir konnten in den Pool springen und Sonntags gab’s sogar ne kleine Poolparty. Schön Thomas, dass du da warst! Danke für die gemeinsame Zeit.

Dann haben wir noch einen Einkaufs- und Pooltag gemacht und sind trotz Wärme dann weitergefahren. Wir wollten mal Ruhe und ganz für uns allein sein, mitten im Grünen. Außerdem hatten wir uns entschieden erst einmal ein paar Kilometer zu machen und uns noch mehr treiben zu lassen: Die kommende Strecke und mögliche Übernachtungspunkte im Auge zu haben und dennoch offen zu sein für alles.

Das hat auch gut geklappt. Der erste Stopp führte uns etwa 18 Kilometer weiter, nach Balschwiller. Dort fanden wir Seen, fragten die Angler, ob wir eine Nacht bleiben könnten, was kein Problem war, und suchten uns dann ein gemütliches, abgeschiedenes Plätzchen. Ein wunderschöner Ort. Doch an die Geräusche nachts mussten wir uns schon erst einmal gewöhnen, da wir mal nur unter unserem Tarp, also einer Plane schliefen. 

Morgens ging es dann weiter. Da hatten wir uns eine Quelle kurz vor Montbéliard ausgeguckt, die etwa 28 Kilometer entfernt war. Haben wir auch geschafft trotz Hitze. Da wartete wieder ein wunderschöner Ort direkt im Wald , nahe bei der Quelle auf uns. Wir ließen uns wieder unter unserem Tarp nieder und genossen den restlichen Tag.

Ganz spontan kamen dann abends noch Freunde aus Gerolzhofen vorbei, um ebenfalls eine Nacht zu bleiben. Auch den kommenden Vormittag verbrachten wir miteinander. Welch wunderbares, spontan und baldiges Wiedersehen. (das hat mir Einiges deutlich gemacht, was ich wiederum auf meiner Seite niedergeschrieben habe: )

Wirklich, wirklich schön, Annika, Torsten, Emil und Elijah, dass ihr da ward. Bis ganz bald.

Fred hatte dann plötzlich Fieber und so machten wir alle drei ganz entspannt, lagen, schliefen, malten und aßen. Die ganze Zeit umflatterten uns auch auergewöhnlich schöne Schmetterlinge.

Am nächsten Tag waren alle wieder fit. Wir gingen in Montbéliard noch einmal einkaufen (unter anderem ein Mückennetz, da wir einige Stiche in den letzten Tagen abbekommen hatten), machten Mittagspause und fanden am frühen Abend einen hübschen Platz kurz vor L’Isle sur le Doubs.

Samstag sind wir dann sogar 45 Kilometer gefahren! Wir sind zeitig los, die Strecke war schön, wir hatten viel Schatten und immer ein wenig Fahrtwind. Abends waren wir jedoch ganz schön k.O. Wir fanden nicht gleich etwas, aber bekamen letztendlich einen luxuriösen Gartenplatz mit direktem Zugang zum angenehm temperierten Fluss bei Séverine und ihrer Familie. Vielen vielen Dank, ihr Lieben. Welch Glück für uns.

Der heutige Tag war wiederum voller Wunder. Es war einfach zu heiß und wir fuhren nur 15 Kilometer. An einem kleinen Rastplatz trafen wir auf Helga und Ludwig aus Quedlinburg, mit denen wir uns lange intensiv unterhielten. Schön euch kennengelernt zu haben. Gute Reise ihr Zwei. Wir blieben gleich im Schatten des Walnussbaumes. Zu unserer Überraschung war nachmittags ein Konzert vom Choral folklorique de Montbéliard (Folklore-Chor) sowie im Anschluss ein kleines Buffet. Wir durften dabei sein und unterhielten uns nett. Was für ein Geschenk. Der Bürgermeister war auch von unserer Tour begeistert und ließ uns liebend gern im Gemeinde-Veranstaltungshaus übernachten. Luxus pur. Danke, Danke, Danke.

P.S.: Bilder zu den letzten Artikeln folgen, wenn wir wieder richtig W-LAN haben.

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Kommentare: 1
  • #1

    Séverine (Donnerstag, 11 Juli 2019 19:16)

    Bojour les voyageurs j'espère que tout va bien pour vous.
    Merci pour les photos !!!
    Bonne route et plein de bonheur !!! Séverine

Das Herz hat seine Gründe, von denen die Vernunft nichts weiß.

Blaise Pascal