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Lastenräder im Zug Teil III

Noch einmal packen wir unser Hab und Gut in den Zug und fahren Hunderte Kilometer vom Zentrum ans Meer.

Auf dem Campingplatz „La ferme d’Hélice“ sind wir dann doch ein paar Tage geblieben. Es war wundervoll entspannt dort. Fred konnte mit den niederländischen und französischen Kindern spielen, auf dem Esel reiten und mit dem Quad fahren. Ich konnte schreiben, lesen oder im Pool schwimmen und Kevin in der Hängematte entspannen, lesen, telefonieren,…

Außerdem hatten wir wieder Besuch aus der Heimat von Freunden. Sie kamen auf dem Weg nach Spanien spontan für eine Nacht vorbei und wir haben sowohl den Abend als auch den Morgen ausgiebig mit einander genossen, gefuttert und gequatscht. Schön, dass ihr da ward, Matthias und Janine.

Nach dem ausgedehnten Frühstück mit den beiden sind wir dann letzten Freitag am Mittag wieder losgeradelt. Die Lust hielt sich wirklich noch immer in Grenzen, Sonne und Gegenwind sowie einige Berge taten ihr Übriges. 35 Kilometer hatten wir vor uns und ehrlich gesagt, habe ich mich überhaupt nicht danach gefühlt das zu schaffen. Doch die Strecke war wunderschön mit ihren kleinen Dörfchen und wunderschönen Aussichten von den Bergen, auch Fred hatte viel zu sehen, da die Ernte voll im Gange war. Die Räder rollten auch gut und so kamen wir tatsächlich abends super kaputt, aber zufrieden an. Wir hatten auch kurz den Gedanken zu trampen, doch sind dann auf den Campingplatz und hatten einen gemütlichen Ausklang mit Allan und Lisa aus Schottland. Danke, ihr beiden, für die leckeren Erfrischungen.

Am Freitag sind wir dann wieder zum Bahnhof, haben uns online ein Ticket gekauft, alles so weit wie möglich abgeklärt bezüglich der Züge und der Verbindung und dann gehofft. Es ist wirklich immer wieder aufregend mit den Lastenrädern in den Zügen in Frankreich unterwegs zu sein. Es gibt zwar Fahrradabteile und in den TERs, den Regionalbahnen, ist die Mitnahme sogar kostenlos, aber unsere Räder sind halt einfach so groß. In einigen Zügen sind die Räder gar nicht erlaubt, darauf wurden wir auch schon hingewiesen von den Schaffnern. Doch wir haben immer unser Bestes gegeben Platz zu schaffen und zu kooperieren, so waren auch die Schaffner immer offen und großzügig. Ebenso an den Bahnhöfen, wo wir teilweise nur die Wege für Mitarbeiter nutzen konnten oder Fragen hatten, wurden wir unterstützt. Ein schönes Gefühl.

Bei dieser Zugreise waren wir schon weniger aufgeregt, sozusagen alte Hasen, und genossen die lange Strecke.

Diesmal führte uns die Reise von Argenton sur Creuse, im Zentrum Frankreichs, über Limoges und Bordeaux bis nach Arcachon, direkt an den Atlantischen Ozean. 

Nach siebeneinhalb Stunden Fahrt, inklusive Pausen, waren wir dann abends um sieben da. Wow. Gleich eine ganz andere Welt hier am Meer: Die Menschen sehen anders aus und bewegen sich anders, die Gebäude sind im typischen Weiß und Baustil der Küste, die Luft riecht und schmeckt anders, die Sonne strahlt scheinbar heller und die Freude ist groß. Ja, solch einen Umschwung haben wir jetzt scheinbar gebraucht, damit die Reisemüdigkeit ein wenig verfliegt.

Nach einem kurzen Einkauf war es dann endlich soweit: 

Wir rennen durch den feinen, weichen, hellen Sand in die Wellen des Meeres. 

Wuuuhuuuu. Yiiiipppiiieeehh. Haaaaa. Mmmmmhhh.

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Blaise Pascal